Oldtimer Portal für Mercedes-Klassiker
Unabhängig und Clubneutral

Warnung

Joomla\CMS\Cache\Storage\FileStorage::_deleteFolder Löschen fehlgeschlagen: .nfs00000000e9cbe9e50ad2ea4f
Sternschuppenforum - Willkommen im Forum für die Mercedes-Baureihen 108-109-111-112-113
Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:

Antwort: Re: Verchromung W111

Realer Name
Titel
Beitrag

Themenhistorie von: Re: Verchromung W111

Max. Anzeige der letzten 6 Beiträge - (Letzter Beitrag zuerst)
12 Jahre 10 Monate her #113661

kamillo_88

s Avatar

Hallo Ptterchen!



Habe eine Antwort meines Verchromers bekommen.



Wenn Deine Teile nicht stark verrostet und verbeult sind, und das sind sie ja wohl nicht, denn Du hälst sie noch für ansehnlich, dann will er EUR 2.000,--



Er gibt Garantie, hätte jedoch noch nie einen Garantie-Fall abwickeln müssen. Natürlich gibt er nur Garantie auf "gutes" Material. Also auf Original-Teile, nicht auf Nachfertigungen, die eventuell aus minderwertiger Metall-Legierung hergestellt wurden.



Ich habe angefragt für eine komplette 109er Stoßstange, also mit Haltern und Unterbau! Vielleicht wird sich das etwas drücken lassen, wenn Du die Halter (den Unterbau) selbst wieder "schön" machst, denn das sieht man ja nicht.



Lieferzeit jedoch ist nicht vor September des laufenden Jahres, da er den Laden bis zum Bersten voll hat. Und was das für ein Arbeitsaufwand ist, hast Du selbst bei dem benannten Konkurrenzbetrieb erlesen können.






Bezüglich Deines Kardan-Problems wage ich zu behaupten, dass eine neue Welle von Dbdepot z.b. immer schon gewuchtet sein würde. Lasse mich aber gerne berichtigen.



Er gibt deswegen wohl auch keinen Komplettpreis an. Denn die Anbauteile sollten schon mit der Welle gewuchtet werden, obwohl man es erst auch ohne Wuchten mal probieren könnte. Denn die neuen Anbauteile sind eigentlich in sich auch schon "rund", und stellen im Vergleich zur viel größeren Hauptmasse der Welle, kein zu großes Unwuchtrisiko dar. Entstehende/vorhandene Schwingungen könnten sich jedoch durch "ungünstige" Überlagerung verstärken, und dann wäre wuchten unvermeidlich. Ich hätte eine neue Welle mit allem Anbaugerümpel (mit neuen Hardyscheiben natürlich!) gekauft, und die erst mal eingebaut. Wenn's dann gezittert hätte, alles zusammen nachgewuchtet.



Wenn natürlich eine alte Welle renoviert wird, dann bleibt das Wuchten unvermeidlich, denn das Teil muß ja wieder ruhig laufen. Abgesehen vom "Komfortverlust" haben auftretende Unwuchten auch schleichende Folgeschäden an Simmeringen von Diff und Getriebe zur Folge.



Eine gebrauchte Welle aus einem Schlachtfahrzeug kann man verwenden, denn man kann davon ausgehen, dass diese mal gut gelaufen ist. Allerdings ist dies in gewissem Masse ein Lotteriespiel, denn man weiß nie, wie lange sie Verschleißtechnisch gesehen noch laufen wird. Also war die Entscheidung, Deine eigene Welle restaurieren zu lassen, nicht die schlechteste.



Ich habe einen solchen Fall noch nicht gehabt, kann also diesbezüglich nur mit "gefühlsmässigem" Fachwissen, und auch nicht aus dem Stegreif mit einer Quelle für besseren Preis dienen. Auch ist dies immer (wie bei dem Chrom auch) eine wage Aussage, denn die wirklichen Kosten und den Arbeitsaufwand erkennt man erst, wenn die Teile "auf dem Tisch" liegen.



Herzlicher Sternengruß, KAMILLO



(meine direkte Email findet sich auf den beiden Biderseiten, die ich noch ein paar Tage stehen lassen werde).







12 Jahre 10 Monate her #113659

Pitterchen

Pitterchens Avatar

Hi Kamillo,



danke für Deinen Tipp.



An unserer Luise ist an der hinteren Stoßstange im rechten Bereich eine Delle, ist wohl in den letzten 42 Jahren mal jemand gegen gefahren.



Das Beseitigen dieser Delle würde also nochmal extra kosten.

Ebenso müssten vorne wie auch hinten die Umlaufgummis erneuert werden.



Unser Vordeppbesitzer hat die alten am jeweiligen Ende einfach mit mittlerweile verrosteten Schrauben aufgeschraubt...unglaublich, aber solche Vögel gibt es.



Aktuell hatten wir ja das Problem, dass der ganze Wagen während der Fahrt wummerte und der Innenspiegel so zitterte, dass wir gedacht haben, gleich zerreißts ihn.



Das Problem war die Kardanwelle, genauer gesagt das Kreuzgelenk, welches ans Differential geführt wird.



Aber auch der Führungsdorn war fritte und irgendein Zwischengelenk.



Hab das bei einer Firma machen lassen, die sich auf Gelenkwellen spezialisiert haben.

Sie haben alle Gelenke und Dingsdinger gewechselt und die Welle am Stück ausgewuchtet.



Waren mal eben so 500 Ocken. Dafür ist die gesamte Kardanwelle nun Neuwertig und obendrein natürlich auch komplett in Grau lackiert.



P.S. Hab gerade gesehen, dass Dbdepot die Welle komplett anbietet. Preis auf Anfrage.

Auch hamse die Einzelteile wie Dichtringe etc.

Das nützt aber alles nix, weil die reparierte Welle ausgewuchtet werden muss, sonst zerschlägst Deine Karre.
12 Jahre 10 Monate her #113658

kamillo_88

s Avatar

Vielen Dank für Deine Antwort! Das es ein unheimlicher Arbeitsaufwand ist, war mir schon klar. Auch das mit dem Qualitätsproblem, denn wie Du schon anmerkst, man merkt es erst, wenn es wieder abblättert. Da müßte also eine entsprechende Regelung (Garantie) mit meinem Anbieter vereinbart werden.



Aber jetzt mal zu Deinem Problem [img]./laecheln.gif[/img]



Hättest Du mal bei "dbdepot" geschaut.



Da gibt es die gesamte Stoßstange für 2.529,79 in NEU!!!



Siehe:



46 26952 Unterlage Stoßstange original 281,80



45 26951 Soßstangenhalter links 111,23



269511 Stoßstangenhalter rechts 111,23



47 26953 Stoßstange Unterteil links 631,16



269531 Stoßstange Unterteil rechts 631,16



48 26954 Chromabdeckung 57,04



49 26955 Stoßstange Oberteil links 260,63



269551 Stoßstange Oberteil rechts 260,63



50 26956 Gummischiene 184,91



Da habe ich sogar mal eben neue Halter und eine neue Unterlage mit ins Paket gepackt. Eine Kennzeichenbeleuchtung wollte ich auch noch dazu legen, da gibt dbdepot aber keinen Preis an.



Klar, auch bei diesem Preis kann man ein paar kleine Beulen, die auch sowieso wieder reinkommen werden, verschmerzen.



Ich frage meinen Anbieter mal nach seinem Angebot für 109 hinten komplett. Nur der jetzt bei mir um so mehr aufkommenden Neugierde halber, und werde die Antwort hier posten. Etwas Geduld bitte!



Sternengruß, KAMILLO
12 Jahre 10 Monate her #113656

Pitterchen

Pitterchens Avatar

Verchromen ist nicht gleich verchromen.



Was nützt die geilste Verchromung, wenn sich der Chrom innerhalb von einigen Jahren wieder löst, weil in Zwischenschritten gepfuscht wurde?



Hab da mal was vorbereitet...grins.



Schau mal hier, von dort habe ich den untenstehenden Text hier hinein kopiert.



www.brinkmann-chrom.de/default.asp



Hatte dort für die Stoßstangen vorne und hinten für unseren W109er angefragt.



Sie hätten gerne ca. stolze 2.900 plus.

Wir haben uns die Stoßstangen daraufhin noch einmal angeschaut und....plötzlich sehen sie soooo schlecht gar nicht aus....komisch....





Es gibt gewaltige Unterschiede, vor allem in der Vorarbeit, die man aber hinterher nicht sieht, als da wären:



Beizen



Unter Beizen versteht man die chemische Ablösung von Korrosionsschichten von der Oberfläche der Metalle, hauptsächlich durch verdünnte Säuren und Laugen. Bei der Bearbeitung von Oldtimerteilen hat das Entrosten einen großen Einfluss auf die Lebensdauer und Haftung der Chromoberfläche.



Entlacken



Entlacken ist der erste Arbeitsschritt da eine Elektrolytische Behandlung nicht möglich ist wenn die Teile lackiert sind oder Lackreste aufweisen. Entlacken nennt man das chemische Ablösen von nichtmetallischen Oberflächenauflagen.



Entnickeln

Entnickeln bzw Entchromen ist der zweite Arbeitsschritt. Es werden alte Chrom- und Nickelschichten auf elektrolytischem bzw. Chemischem Wege abgelöst. Dabei wird immer das Verfahren gewählt welches das Grundmaterial am wenigsten angreift. Wichtig hierbei ist, dass nicht nur die Chromschicht entfernt wird, da ein Aufbau auf der darunterliegenden Nickeloberfläche keine lange Haltbarkeit garantiert.



Entchromen

Entnickeln bzw. Entchromen ist der zweite Arbeitsschritt. Es werden alte Chrom- und Nickelschichten auf elektrolytischem bzw. Chemischem Wege abgelöst. Dabei wird immer das Verfahren gewählt welches das Grundmaterial am wenigsten angreift. Wichtig hierbei ist, dass nicht nur die Chromschicht entfernt wird, da ein Aufbau auf der darunterliegenden Nickeloberfläche keine lange Haltbarkeit garantiert.



Schleifen

Das Schleifen ist die erste mechanische Vorbehandlung. Es bezweckt die Glättung von rauen Oberflächen und kann bis zur Erzielung gleichmäßiger und glatter Oberflächen ausgedehnt werden. Schleifen ist ein spanabhebendes Bearbeitungsverfahren. Je nach Größe, Härte und Bindung des Schleifmittels wird entsprechend Material abgetragen. Bei diesem Arbeitsgang werden unerwünschte Makel in der Oberfläche entfernt. Hier ist ein Höchstmaß an Erfahrung und Können gefragt, besonders bei Ihren Klassikerteilen.



Polieren

Polieren ist ein materialverschiebendes Verfahren. Das Polieren bezweckt die Entfernung der vom Schleifen herrührenden Riefen und Unebenheiten in der Metalloberfläche. Dieser Arbeitsschritt beginnt erst, wenn alle Schleif- und Verkupferungsvorgänge abgeschlossen sind.



Glasperlstrahlen

Glasperlstrahlen ist wesentlich feiner als Sandstrahlen daher deutlich geeigneter wenn eine hochglänzende Oberfläche erzeugt werden soll. Glasperlstrahlen kommt oftmals nur punktuell zum Einsatz z.B. um Rostfelder oder Lackreste zu entfernen.



Verkupfern

Neben den sauren Verkupferungen haben die cyanidischen Verkupferungen, trotz ihrer Giftigkeit, wegen der guten Eigenschaften eine große Bedeutung. Cyanidische Kupferüberzüge decken gut und besitzen eine außergewöhnlich gute Haftfestigkeit. Da es ein sehr teures und aufwändiges Verfahren ist wird auf diesen Zwischenschritt oftmals verzichtet. Diese Verkupferungen sind im Oldtimerbereich aber unerlässlich und bei uns Standard. Das saure verkupfern dient dem Materialaufbau von dickeren Kupferschichten. Diese Schicht kann gut geschliffen und poliert werden, ohne das Grundmaterial zu schwächen.



Vernickeln

Das Vernickeln dient dem Rostschutz und baut zusätzlichen Glanz auf. Bei diesem Arbeitsgang muss sehr sauber gearbeitet werden, da Fehler in der Nickelschicht nicht mehr ohne Qalitätsverlust in der Optik korrigiert werden können. Fehler auf der Chromfläche eines Oldtimers stechen immer besonders ins Auge und müssen daher vermieden werden.



Verchromen

Verchromen ist der letzte Arbeitsschritt, er erfolgt direkt nach dem Vernickeln und wird stets in sehr dünnen Schichten aufgetragen. Elektrolytisch aufgebrachte Chromüberzüge sind silberglänzend und hart. Unter Einwirkung des Luftsauerstoffes werden sie schnell passiv ohne ihr metallisches Aussehen zu verlieren. Sie sind sehr glatt, haben eine geringe Klebeneigung (Antihafteffekt) und gute Verschleißbeständigkeit bei reibender und gleitender Beanspruchung.



Versilbern

Galvanische Silberüberzüge werden als dekorative und dekorativ-funktionelle Schichten angewandt. Scheinwerferreflektoren z.B. sollten stets versilbert und nicht verchromt werden, da die Verchromung gegenüber der Versilberung eine wesentlich geringere Reflektionsstärke besitzt.



Vergolden

Beim Einsatz für dekorative Zwecke verleiht die Goldschicht dem vergoldeten Gegenstand das Aussehen von massivem Gold. Bei einigen Oldtimern wurden neben verchromten auch vergoldete Zierteile verbaut. So z.B. das Kühleremblem vom Horch oder die Schriftzüge von Porsche.

Versandservice
12 Jahre 10 Monate her #113652

kamillo_88

s Avatar

...sieht man hier: www.camellero.com/pic_pages/verchromen/testobjekt.htm



Sternengruß, Kamillo
12 Jahre 10 Monate her #113651

kamillo_88

s Avatar

...ein paar Referenz-Bilder hochgeladen!



Kukstu: www.camellero.com/pic_pages/verchromen/referenzen.htm



Sternengruß, Kamillo
Ladezeit der Seite: 0.284 Sekunden
  • Galerie