Hallo zusammen!
Mein Schrauber und ich sind am Ende unserer Ideen angekommen - nun hoffen wir, daß vielleicht irgendwer von euch zur Lösung dieses Rätsels beitragen kann.
Zur Sache:
mein M130V im W108 hatte nach fast 400tkm unmißverständlich klargemacht, daß er gern ein bißchen Zuwendung hätte - eine Komplettüberholung war angesagt, einschließlich Übermaßkolben, neuen Lagern, das Komplettpaket eben.
Nach der Fertigstellung lief der Motor großartig, die erste Probefahrt verlief tadellos, und ich habe das Auto nach Hause geholt. 80 Kilometer lang lief alles prima, zehn Kilometer vor dem Ziel jedoch fingen erste Zündaussetzer an, und zwei Kilometer vor der heimischen Garage war "game
over": der Motor starb ab und ließ sich nicht mehr starten. Genauere Betrachtung ergab, daß der Verteiler einen regelrechten Sprung gemacht hatte - er war um mehr als eine Vierteldrehung verstellt.
Zunächst hatten wir den Verteiler selbst in Verdacht, und da ich ohnehin noch einen zweiten Verteiler herumliegen hatte, tauschten wir diesen einfach aus.
Eingestellt, Probefahrt gemacht, alles wunderbar. Ein paar kürzere Fahrten in der Umgebung verliefen problemlos, also haben wir uns auf eine längere Einfahrrunde begeben.
Fast 600 Kilometer lief der Motor wieder perfekt, sowohl auf der Autobahn, als auch auf Landstraßen und im Stadtverkehr - bis er dann wieder plötzlich und ohne Vorwarnung mitten in der Fahrt abstarb und sich nicht mehr starten ließ.
Der ADAC hat ihn dann zurück zur Werkstatt geschleppt, und wieder stellte sich heraus, daß der Verteiler grob versprungen war, diesmal runde 180°.
Damit jedoch nicht genug: nach jedem Startversuch stand der Verteilerfinger in eine völlig andere Richtung, nachdem wir den Motor anschließend von Hand wieder auf den ersten Zylinder weitergedreht hatten.
Also alles wieder auseinandergebaut und die Antriebsmechanik für den Verteiler unter die Lupe genommen, mit Hauptaugenmerk auf die Teile
10-12 und 16-19 aus der angehängten Katalogabbildung.
Augenscheinlich waren alle Bauteile unbeschädigt und nicht verschlissen, und auch bei der Montage schien kein Fehler vorzuliegen. Also alles wieder zusammengebaut, eingestellt, gestartet - mit den bereits bekannten Folgen: mal läuft der Motor eine Zeit lang, und mal springt er noch nicht einmal an, bevor der Verteiler wieder weiterspringt.
Jetzt ist die gesamte Mechanik wieder draußen, und wir wissen nicht mehr weiter.
Mein Schrauber hat nun den Verdacht, daß möglicherweise das Zahnrad der Welle zwischen Verteiler und Ölpumpe (der vertikale Teil der Nr. 10 im Katalogbild, siehe angehängte Graphik) zu weit vorne auf der Schnecke der von der Steuerkette angetriebenen Welle (der horizontale Teil der Nr. 10 im Bild) eingreift, und dort die Möglichkeit hat, gelegentlich einen oder mehrere Zähne zu überspringen.
Wir haben aber keine Idee wie das möglich sein kann, denn die Teile sind wie gesagt nicht verschlissen oder beschädigt, haben auch kein Spiel, es gibt eigentlich auch keine Möglichkeit, diese Welle anders einzubauen als wir es getan haben - und hier gibt es ja auch keine Ausgleichsscheiben oder ähnliches, um die Welle in die eine oder andere Richtung zu bewegen.
Es sind auch keine neuen Teile, die vielleicht nicht ganz richtig passen würden - der gesamte Zusammenbau hat ja bisher in genau diesem Motor runde 400 tkm lang absolut fehlerfrei funktioniert!
Wir wissen jetzt nicht mehr wirklich weiter, deshalb fragen wir hier:
kennt irgendjemand dieses Problem, oder hat irgendeine Idee zur Lösung?
Was übersehen wir hier???
Leider habe ich nun aktuell auch noch mein Werkstatthandbuch verlegt - weiß der Geier, wo das liegengeblieben ist. Leider ist das entsprechende WHB-Flipbook beim VdH gerade in den jetzt betreffenden Stellen - Steuerung und Ölpumpenantrieb - sehr durcheinander und nicht vollständig, Hat vielleicht irgendwer Lust und Möglichkeit, die einschlägigen Seiten einzuscannen und mir zuzumailen?
(diesel-king(at)gmx.de)
Wir freuen uns über jeden sachdienlichen Hinweis!
Vielen Dank schon jetzt,
und schönen Gruß,
Robert