Mit vielfältigen Aktivitäten war der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. auch in diesem Jahr traditionsgemäß wieder wichtiger Partner des Veranstalters S.I.H.A. Zeitgleich mit der ersten Öffnung der Hallentore am Mittwoch um 11 Uhr war DEUVET-Präsident Peter Schneider auf der Pressekonferenz der erste Redner nach Messechef Michel Franssen. Der DEUVET Beirat Politik Dr. Ekkehard Pott stellte den anwesenden Medienvertretern die neuesten Studien zur Situation der historischen Mobilität vor.
Am zweiten Messetag fand die offizielle Eröffnungsveranstaltung mit hochkarätigem Besuch statt: Auf Vermittlung des DEUVET war der Bundesminister der Finanzen Christian Lindner nach Essen angereist. Mit einer leidenschaftlichen Rede und einem ganz klaren Bekenntnis zum bewährten H-Kennzeichen ohne Veränderungsbedarf begeisterte der Politiker die Zuhörer. Im Anschluß unternahm Christian Lindner in Begleitung von DEUVET Präsident Peter Schneider einen rund zwei Stunden dauernden Rundgang über die Messe mit Besuchen an verschiedenen Ständen, natürlich auch in der Galeria beim DEUVET und der gemeinsam von S.I.H.A. und DEUVET vorbereiteten Sonderausstellung zum 75. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland. Eine Sitzprobe im Lloyd LP 600 durfte da nicht fehlen.
Seit
34 Jahren erfolgreiche Präsenz des DEUVET auf der Techno Classica
Auch in diesem Jahr wie seit der ersten Veranstaltung ist der Bundesverband für die Interessen der Clubs, ihrer Mitglieder und für alle weiteren Teilnehmer an der Pflege des historischen Kulturguts Mobilität ein wichtiger, verlässlicher und einflussreicher Partner der Szene. Der Informationsstand des DEUVET an seinem traditionellen Platz in der Galeria war während der gesamten Messe Anlauf- und Treffpunkt der wichtigen Akteure aus den Oldtimerclubs sowie der Vertreter aus Industrie, Handel, Politik und Verbänden. Das Interesse bisher nicht dem DEUVET angeschlossener Clubs, aber auch einzelner Freunde der historischen Mobilität ist steigend. Um auch in Zukunft weiter ohne Einschränkungen mit den historischen Fahrzeugen unterwegs sein zu können, arbeitet der DEUVET auf allen politischen Ebenen seit seiner Gründung jeden Tag.
Auch mit nur
drei Rädern beliebtes Fotomotiv: der Goliath GD 750 als Vertreter der Fahrzeuge
aus der Aufbauzeit der jungen Bundesrepublik
Der Blickfang auf dem DEUVET Messestand:
ein sehr gut erhaltener Goliath GD 750
Pritschenwagen mit einer attraktiven Ladung: Hunderte Ausgaben der
Fachzeitschrift Historischer Kraftverkehr zum Mitnehmen waren bei den Besuchern
ebenso beliebt wie die DEUVET Thesenpapiere zur historischen Mobilität. Ältere Besucher
werden durch solche Fahrzeuge an ihre Kinder- und Jugendzeit erinnert, doch
auch für die Jüngeren war der Goliath faszinierend. Auf einem weiteren Stand in
der Galeria präsentierte der DEUVET sieben weitere typische Fahrzeuge der
Wirtschaftswunderzeit, die mindestens genauso häufig fotografiert wurden wie
die ja eher unbezahlbaren Ausstellungsstücke internationaler Händler.
Sonderausstellung
Fahrzeuge der Wirtschaftswunderzeit
DEUVET Präsident Peter
Schneider erhält 2024 den „Goldenen Kolben“ des angesehenen Forums für
Fahrzeuggeschichte F-kubik
Seit 2006 ehrt das
Forum für Fahrzeuggeschichte, kurz F-kubik mit der Auszeichnung „Goldener
Kolben“ eine Persönlichkeit für ihren langjährigen, unermüdlichen und
erfolgreichen Einsatz zum Erhalt historischer Mobilität in Deutschland.
Im kommenden Jahr
erhält der Präsident des DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. Peter
Schneider den „Goldenen Kolben 2024“ für seinen über Jahrzehnte anhaltenden Einsatz,
die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik als auch
auf europäischer Ebene zu verbessern.
Seit 1986 ist Peter
Schneider aktiv in der bereits 1976 gegründeten politischen Interessenvertretung
der Old- und Youngtimerbesitzer mit Akkreditierung beim Deutschen Bundestag in
Berlin, aber auch beim Europaparlament in Brüssel.
In der langen Zeit
seit 1976 wurden viele offene Fragen für die Oldtimer-Allgemeinheit behandelt und
verbindlich juristisch gestaltet, etwa die „rote 07-Nummer“ und das Prädikat
des H-Kennzeichens, verbunden mit der Erlaubnis der Zufahrt in Umweltzonen.
Auch der Abbau weiterer bürokratischer Einschränkungen wie das
Lkw-Sonntagsfahrverbot für historische Nutzfahrzeuge standen frühzeitig auf
seiner umfangreichen Arbeitsliste.
Die Sisyphus-Aufgabe
von politischer Arbeit hat Peter Schneider nicht gehindert, sich den täglich
ändernden Parametern durch Stimmungswandel oder neuen Gesetzesvorlagen
motiviert zu stellen. Den Oldtimerbesitzern das Fahren des historischen
Kulturguts zu erleichtern, erfordert außergewöhnlichen Zeiteinsatz und
intensives Themenstudium, permanente Kontaktpflege und notwendige
Überzeugungsarbeit bei Entscheidern und Politikern. Letztlich sind es
diplomatische Fähigkeiten, ein weitreichendes Allgemein- und Fachwissen sowie
gelebtes Vertrauen, um schließlich überzeugende und nachhaltige Ergebnisse zu
erzielen.
F-kubik ehrt Peter
Schneider mit dem Goldenen Kolben 2024 für seinen langjährigen persönlichen
Einsatz in der Öffentlichkeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen des
deutschen Veteranen- und Oldtimerwesens und damit zum sichtbaren Erhalt der
Fahrzeuggeschichte. Er ist der 19. Preisträger dieser seit 2006 viel beachteten
Auszeichnung.
Zum Goldenen Kolben
und seinen Preisträgern seit 2006:
Der „Goldene Kolben“
wird durch die Gruppe F-kubik einstimmig und unabhängig an Personen und
Institutionen verliehen. Der Preis soll die besondere Bedeutung der
„Fahrzeuggeschichte“ in der Öffentlichkeit zeigen und außergewöhnliche
Leistungen und Ergebnisse ehren. Diese Auszeichnung in Form eines polierten
Motorkolbens mit Gravur und Ehrennadel wird jährlich seit 2006 auf der Bremen
Classic Motorshow überreicht.
In zahlreichen
Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern seit Sommer 2023 hat sich
gezeigt, dass parteiübergreifend Bedenken zur Verkehrs- und Umweltbelastung
sowie zur Bestandsentwicklung durch historische Fahrzeuge bestehen.
Zuverlässige Prognosen zur Entwicklung in den nächsten 10-15 Jahren existieren
jedoch heute nicht.
Daher hat der DEUVET Beirat Politik Dr. Ekkehard Pott getreu dem
DEUVET Motto: „Mit uns hat mobile Vergangenheit Zukunft“ zwei
Studien erstellt, die auf der Basis der Bestandsdaten des
Kraftfahrt-Bundesamtes eine zuverlässige Prognose der Auswirkungen klassischer
Fahrzeuge auf Verkehr, Umwelt und Bestand ermöglichen.
Kurz zusammengefasst: Weder Verkehrs- und Umweltbelastung noch die
voraussichtliche Bestandsentwicklung erfordern Änderungen an den gegenwärtigen
Regularien zum H-Kennzeichen.
Die Ergebnisse werden sukzessive auch in den Ausschüssen des Bundestags sowie allen interessierten politischen Parteien vorgestellt. Vorstand und Beiräte des DEUVET werden in allen Gesprächen eine objektive Bewertung der Bestandsentwicklung von historischen Fahrzeugen fordern. Damit soll ideologiegetriebenen Ansätzen zur Nutzungsbeschränkung des automobilen Kulturguts die Grundlage entzogen werden.
Studie 1: Bestandsanalyse 90er-Jahre-Pkw
Wie werden sich Pkw der 1990er Jahre ins H-Kennzeichen entwickeln?
Altersbedingt kommen inzwischen Pkw der 1990er Jahre ins H-Kennzeichen-Alter. Diese Fahrzeuge weisen in weiten Teilen einen gegenüber den vorangehenden Jahrzehnten besseren Rostschutz auf und bieten Fahrleistungen und Gebrauchssicherheit, die einen weitgehend problemlosen Betrieb auch im heutigen Alltagsverkehr ermöglichen.
Aus verschiedenen Richtungen sind daher Sorgen an den DEUVET herangetragen worden, dass große Bestände an 90er-Jahre Pkw mit H-Kennzeichen als normale Alltagsfahrzeuge genutzt werden könnten. Dies ist nach der heutigen Gesetzeslage zum H-Kennzeichen zulässig, würde aber dessen ursprüngliche Absicht aufweichen (Einheits-Steuersatz und Befreiung von örtlichen und zeitlichen Fahrverboten zur Pflege des Automobilen Kulturgutes). Daher hat der DEUVET in der jetzt vorliegenden „Bestandsanalyse 90er-Jahre-Pkw“ auf Basis der Bestandsänderungen in den vergangenen Jahren eine Prognose zur weiteren Bestandsentwicklung erarbeitet.
Die Selbstreinigungsmechanismen des Marktes werden – wie bei Fahrzeugen aus den 70er- und 80er-Jahren – auch bei den 90er-Jahre-Fahrzeugen greifen: nur wenige begehrte Fahrzeugmodelle behalten oder erreichen einen Marktwert, der einen langfristigen Erhalt wirtschaftlich rechtfertigt.
Bestandszuwächse sind daher (wie in den vergangenen Jahrzehnten) überwiegend als Cabrio, Hochmotorisierung sowie in den oberen Fahrzeugsegmenten zu erwarten. Diese Modelle wurden und werden üblicherweise nicht als Alltagsfahrzeuge genutzt.
Da bei diesen Modellen die Neuwagen-Stückzahlen gering waren gegenüber dem Gros der verkauften Fahrzeuge, ist auch weiterhin nicht mit einer signifikanten Nutzung von 90er-Jahre-Fahrzeugen im H-Kennzeichen-Bestand im Alltagsverkehr zu rechnen.
40 Jahre Erfahrung und Verantwortung für die Clubs klassischer Fahrzeuge. Die gemeinsame Initiative zur Gründung des Bundesverbands DEUVET hatte das Ziel der gegenseitigen Hilfe. Nicht nur durch den Austausch von Tipps und Erfahrungen. Wir wollten Strukturen verändern. Mit vielen Fähigkeiten, Fachkenntnissen und Kompetenzen der einzelnen Fahrzeugsammler. In bald 40 Jahren haben wir in diesem Sinne viel erreicht. Viele aktive Vereine, Clubs und Gemeinschaften haben innerhalb des DEUVET Verantwortung übernommen.
MehrJetzt als DEUVET-Card Inhaber die AvD Help Plus Mitgliedschaft mit weltweiter Pannenhilfe im geschlossenen Bereich zum Vorteilspreis erhalten.
MehrIrgendwann braucht jeder Oldtimerfahrer eine nüchterne Zahl für sein Fahrzeug. Zum Beispiel ein Wertgutachten oder eine Kurzbewertung für die Oldtimer-Versicherung. Oder den ehemaligen Neupreis für das Finanzamt. Oder den Wert zum Zeitpunkt des An- und Verkaufs.
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